Vanguard hat den DAX als Referenzindex für seinen Deutschland-ETF durch ein deutlich breiteres Marktsegment ersetzt.
Der Vanguard Germany All Cap UCITS ETF (VGER) bildet künftig den FTSE Germany All Cap Index ab. Er sammelte seit Auflage im Juli 2018 44 Millionen Euro ein. Dies ist der erste ETF in Europa mit diesem Index.
Statt 30 Large Caps im DAX enthält der neue Index rund 155 Aktien aus den Bereichen Large, Mid und Small Caps. Diese decken etwa 95 % des deutschen Marktes ab.
Die Gesamtkostenquote (TER) bleibt unverändert bei 0,10 %.
Sebastian Külps, Leiter des Deutschland- und Österreich-Geschäfts bei Vanguard, erläutert: „Die Indexänderung ermöglicht Anlegern eine breitere Abbildung des deutschen Aktienmarktes. Sie investieren in Large-, Mid- und Small-Cap-Werte.“
„Unseren Anlegern bieten wir Zugang zu rund 95 % des deutschen Aktienmarktes in einem einzigen Produkt. So folgen wir unserer Philosophie maximaler Diversifikation.“
Die Entscheidung fällt nur wenige Monate, nachdem der DAX im Juni vom Fall des deutschen Zahlungsdienstleisters Wirecard erschüttert wurde. Das Unternehmen hatte Milliardenverluste gemeldet.
STOXX, jetzt Teil von Qontigo, schloss Wirecard daraufhin aus dem DAX aus. Die Regeln erlauben nun die Streichung insolventer Unternehmen mit zwei Handelstagen Vorlauf.
In Europa gibt es mehrere ETFs auf den DAX. Dazu zählen der iShares Core DAX UCITS ETF (DAXEX) mit 5,7 Milliarden Euro, der Xtrackers DAX UCITS ETF (XDAX) mit 3,5 Milliarden Euro und der Deka DAX UCITS ETF (ETFDAX) mit 987 Millionen Euro.
Die Deutsche Börseführt derzeit Gespräche mit Marktteilnehmernüber Vorschläge zur Änderung des DAX-Regelwerks.
Eine mögliche Änderung, über die das Manager Magazin berichtete, ist die Erhöhung der DAX-Bestandteile auf 40. Dies würde die Konzentration im Index verringern.






