ESG- und Low-Carbon-ETFs wurden als die beiden Top-Bereiche genannt, in denen Investoren eine weitere Produktentwicklung wünschen. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des EDHEC-Risk Institute.
Die Umfrage, bei der191 europäische ETF- und Smart-Beta-Investorenin Zusammenarbeit mit Amundi befragt wurden, ergab: 43,2% der Befragten wünschten sich weitere Produktentwicklungen im Bereich ESG-ETFs. Das ist ein Anstieg um 12,7 Prozentpunkte seit 2019.
30,8% der Investoren nannten Low-Carbon-ETFs als weiteren Bereich. Das ist ein Zuwachs von 8 Prozentpunkten. Diese Kategorie liegt damit auf Platz zwei, nachdem sie 2019 noch auf Platz zehn rangierte.

Quelle: EDHEC Risk-Institute
Der Hauptgrund für die Berücksichtigung von ESG-Faktoren war, „einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft zu ermöglichen“ (63%). „Das langfristige Risiko zu reduzieren“ betonten 58% der Befragten.

Quelle: EDHEC-Risk Institute
Interessanterweise gaben 63% der Befragten an, ESG nicht auf Kosten der Performance integrieren zu wollen. Jedoch wurde„die Steigerung der Portfolio-Performance“nur von 25% der Investoren als Grund für die Aufnahme nachhaltiger Faktoren genannt.
Der „E“-Faktor wurdeals wichtigste ESG-Dimension hervorgehoben (57%). Der „G“-Faktor wurde von 36% genannt, der „S“-Faktor nur von 7%.
Die steigende Nachfrage nach ESG-ETFs wird durch hohe Zufriedenheitsraten bestätigt. In diesem Jahr investieren 49% der Befragten in ESG. Davon nutzen 55% ETFs, gegenüber 33% im Jahr 2019. Die Zufriedenheit liegt bei 87%, das sind 29 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.
ESG und ETFs: Der überlegene Ansatz für nachhaltiges Investieren?
Die bevorzugte Methode der Befragten ist ein Positiv-Screening (Best-in-Class), das 45% der Befragten als ihre Präferenz angaben.
30% der Befragten bevorzugten einen thematischen Ansatz, während nur 25% auf Negativ-Screening oder Ausschlüsse setzten.
Lionel Martellini(im Bild), Direktor des EDHEC-Risk Institute, kommentierte: „Diese Ergebnisse bestätigen, dass ESG-Investitionen eine Schlüsselkraft in der Branche geworden sind. ESG-Exposure kann nicht nur über aktive Manager, sondern auch über passive Anlageinstrumente erreicht werden.“
„Das hohe Interesse der Befragten an ESG ist bemerkenswert. Es war nicht verpflichtend, diese fünf Fragen zu beantworten, und dennoch taten dies mindestens 95% der Befragten.“
ETF-Emittenten, die sich nicht auf ESG konzentrieren, werden stark verlieren
Insgesamt bleibt die Nachfrage nach ETFs hoch. 54% der Investoren planen, ihren ETF-Einsatz zukünftig zu erhöhen, trotz der hohen Marktreife.
Die wichtigsten Faktoren für die Befragtenbei der Auswahl eines ETF-Anbieterswaren Kosten (91%) und Replikationsqualität (86%). Langfristiges Engagement des ETF-Anbieters nannten 43% der Befragten, ein Anstieg von nur 28% im Jahr 2019.

Quelle: EDHEC-Risk Institute
„Da die wichtigsten Entscheidungskriterien eher produktspezifisch und messbar sind, während „weiche“ Kriterien, die anbieterabhängiger sein mögen, weniger Bedeutung haben, ist weiterhin starker Wettbewerb um die besten Produkte auf dem ETF-Markt zu erwarten“, erklärte Martellini.
„Dies bedeutet, dass es für bestehende Anbieter schwierig sein wird, Markteintrittsbarrieren aufzubauen, es sei denn, sie bieten Produkte mit niedrigen Kosten und hoher Replikationsqualität an.“




