Der britische Digital-Asset-Börsenbetreiber, Broker und Custodian Archax steigt in den Krypto-ETP-Markt ein. Er übernimmt Deutsche Digital Assets (DDA) zu nicht genannten Konditionen.
Der deutsche Vermögensverwalter verwaltet 70 Mio. US-Dollar Assets under Management (AUM). Davon entfallen 52 Mio. US-Dollar auf die fünf Krypto-ETPs des Unternehmens.
Dank der Lizenz von DDA bei der deutschen Finanzaufsicht BaFin erhält Archax Zulassungen für Beratung, Vertrieb, Portfoliomanagement und Kontrakthandel. Dies ermöglicht nach Angaben von Archax das „gesamte Spektrum“ an Digital-Asset-Lösungen in Europa.
Archax übernimmt DDA zu einem Zeitpunkt, an dem die britische Finanzaufsichtsbehörde FCA ankündigte, ihr vierjähriges Verbot für Kleinanleger für den Zugang zu Krypto-Exchange-Traded Notes (ETNs) aufzuheben. DDAprüfe derzeit eine mögliche Notifizierung seiner Krypto-Produkte für den Vertrieb im Vereinigten Königreich.
Die Kehrtwende der britischen Aufsichtsbehörde markiert eine spektakuläre Abkehr von 2021. Damals warnte sie Anleger vor Krypto-ETN-Investments: „Sie sollten sich darauf vorbereiten, ihr gesamtes Geld zu verlieren.“
Doch die FCA hat ihre Haltung zu dieser Produktklasse schrittweise gelockert. Seit 2024ermöglicht sie professionellen Investoren den Zugang zu Krypto-ETNs.
Maximilian Lautenschläger, Managing Partner bei DDA, sagt: „Der Zusammenschluss von Archax und DDA schafft eine unglaubliche Synergie. Wir bieten institutionellen Investoren in Deutschland, Frankreich und der Schweiz tiefen Zugang, die aktiv nach tokenisierten Produkten suchen.“
„Gleichzeitig öffnet Archax die Tür zum britischen Markt. Dort gewinnen Krypto-ETPs bei professionellen und bald auch bei Kleinanlegern an Dynamik. Der Zeitpunkt könnte nicht besser sein.“
Das Geschäft von Archax konzentriert sich stark auf Tokenisierung. Dieser Bereich zieht im ETF-Sektor wachsendes Interesse auf sich.
Das Unternehmen betreibt eine „Tokenisierungs-Engine“ für Firmen, die Vermögenswerte wie Fonds, Immobilien und Aktien digitalisieren wollen. Zudem bietet es eigene tokenisierte Real-World Assets (RWAs) an.
Im Januar erweiterte Archax dieses Angebot um tokenisierte Aktien und Anleihen. Auch tokenisierter Zugang zu Geldmarktfonds von BlackRock, Fidelity, State Street und anderen kam hinzu.
Obwohl tokenisierte ETFs nicht Teil des Archax-Angebots sind, gewinnt dieser Bereich in Europa an Fahrt.Dies zeigt sich am jüngsten Start von Robinhood. Das Unternehmen ermöglicht europäischen Kunden den Handel mit bestimmten US-Aktien und ETFs rund um die Uhr.
Der ETF-Veteran Jürgen Blumbergist nach der Schließung der ETF-Plattform von Goldman Sachs als COO zum Spezialisten für tokenisierte ETFs, Centrifuge, gewechselt.
