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Branchen-Updates

Baillie Gifford bereitet aktive ETF-Plattform in den USA vor

Rund 40% der verwalteten Vermögen des Unternehmens stammen von nordamerikanischen Kunden.

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Der in Edinburgh ansässige Vermögensverwalter Baillie Gifford bereitet seine ersten aktiven ETFs vor. Dazu stellt das Unternehmen einen Spezialisten für Kapitalmärkte ein und meldet fünf aktive Aktienstrategien bei der US-Regulierungsbehörde an.

Das ETF-Projekt wird von Jamie McGregor geleitet, der im August als Director of ETF Capital Markets zum Fondshaus mit 286 Milliarden US-Dollar verwalteten Vermögenswerten kam.

McGregor, der in New York ansässig ist, wechselte von Goldman Sachs, wo er zuletzt im Kapitalmarktgeschäft des ETF Accelerator tätig war – einer mittlerweile aufgelösten White-Label-Lösung, die Kunden bei Auflegung, Notierung und Verwaltung eigener ETFs unterstützte.

Bevor McGregor 2022 zum Accelerator wechselte, war er sieben Jahre als Portfoliomanager im ETF-Team von Goldman Sachs Asset Management tätig. Zuvor verwaltete er ETFs bei Guggenheim Investments.

Nick Wood, Partner und Leiter der US-Intermediäre bei Baillie Gifford, betont, dass McGregors Ernennung das Engagement des Unternehmens unterstreiche, eine durchdachte ETF-Plattform aufzubauen, die den aktiven, langfristigen Ansatz des Hauses bei Aktieninvestitionen widerspiegele.

Obwohl Baillie Gifford in Edinburgh gegründet wurde, verzeichnete das Unternehmen in den USA in den letzten Jahren ein starkes Wachstum: 116 Milliarden US-Dollar der fast 300 Milliarden US-Dollar verwalteten Vermögenswerte entfallen heute auf Kunden in der Region. Die ersten Investmentfonds legte das Unternehmen vor über 25 Jahren in Nordamerika auf.

Aktive ETFs haben in den USA in den vergangenen eineinhalb Jahrzehnten ein enormes Wachstum erlebt. Vor allem die steuerlichen Vorteile gegenüber klassischen Publikumsfonds treiben diesen Trend. Für Europa gilt dieser Vorteil jedoch nicht.

Die Entscheidung von Baillie Gifford, seine ersten ETFs in den USA aufzulegen, verdeutliche laut Michael O’Riordan, Gründer der ETF-Beratungsfirma Blackwater, auch die Hürden für neue Marktteilnehmer in Europa.

Europäische Fondsmanager seien weiterhin skeptisch, ob sich das ETF-Geschäft in ihrem Heimatmarkt rentiert. Die USA biete hingegen Skalierbarkeit, Liquidität und Vertriebsmöglichkeiten, die Europa kaum in diesem Umfang bereitstelle.

Die Hürden für eine Auflage in Europa seien hoch: fragmentierte Regulierung, uneinheitliche steuerliche Behandlung und hohe Vertriebskosten. Was in den USA bereits schwierig erscheine, werde in Europa zu einer erheblichen Herausforderung.

Baillie Gifford schätzt, dass Wachstumswerte mit hoher Überzeugung, auf denen das Unternehmen seinen Ruf aufgebaut hat, im ETF-Markt unterrepräsentiert sind. Von 235 internationalen Large-Cap-Aktien-ETFs bieten lediglich 11 aktive, langfristige Wachstumsstrategien – eine klare Chance für das Haus, seine Expertise in diesem Segment einzubringen.

Baillie Gifford genießt einen exzellenten Ruf und tiefe Kundenbeziehungen in ganz Nordamerika. „Mein Fokus wird darauf liegen, darauf aufzubauen und sicherzustellen, dass Kunden unsere Strategien in dem Format erhalten, das ihren Anlagezielen am besten entspricht“, so Wood.

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