Europäische Rüstungs-ETFs geraten vor dem Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin unter Druck. Märkte bewerten das einst heiße Thema der europäischen Wiederaufrüstung neu.
Das Treffen gilt als ernsthafter Versuch Trumps, Russland zu einer Deeskalation gegenüber der Ukraine zu bewegen. Es schürt Spekulationen über einen möglichen Waffenstillstand.
Ein Waffenstillstand wäre eine dramatische Kehrtwende. Zuvor hatte die US-Militärhilfe für die Ukraine pausiert. Grund war ein Konflikt zwischen Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Februar. Dieser löste europaweit Zusagen zu Militärausgaben aus.
Hohe Verpflichtungen beinhalteten die Zusage der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen über 800 Milliarden Euro für einen 'Aufrüstungsplan' über vier Jahre. Bundeskanzler Friedrich Merz hob die Schuldenbremse für Verteidigungsausgaben auf.
Eine Trendwende belastet nun. Der WisdomTree Europe Defence UCITS ETF (WDEF), der größte europäische ETF dieser Art mit 3,4 Milliarden US-Dollar verwaltetem Vermögen, verlor zwischen dem 6. und 11. August deutlich. Er fiel um 7,2%.
Chart 1: WDEF Schlusskurs, Juli 2025 – heute

Quelle: LSEG
Andere europäische Rüstungs-ETFs zeigten ähnliche Rückgänge. Laut LSEG-Daten verlor der Future of European Defence UCITS ETF (ARMY) 6,2%, der Amundi Stoxx Europe Defense UCITS ETF (DEFS) 5,4%.
Belastet wurde der Rückgang durch die verhaltenen Halbjahresergebnisse des deutschen Rüstungskonzerns Rheinmetall. Diese wurden am 6. August veröffentlicht.
Der Umsatz des Unternehmens lag im zweiten Quartal bei 2,4 Milliarden Euro. Dies lag leicht unter den Erwartungen. Grund waren Verzögerungen bei heimischen Rüstungsaufträgen.
Das Orderbuch wuchs jedoch um 30% auf 63,2 Milliarden Euro. Rheinmetall erwartet die meisten neuen Aufträge in der zweiten Jahreshälfte.
Nun richtet sich alle Aufmerksamkeit auf das Trump-Putin-Treffen. Das Schicksal europäischer Rüstungs-ETFs hängt stark vom Ausgang des Gipfels ab.





