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Historische Gewichtung: Ein moderner Ansatz zur Senkung des Konzentrationsrisikos“

Das US-Unternehmen hinter der Strategie sucht nach Startkapital, um Produkte im UCITS-Format auf den Markt zu bringen.

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Investoren suchen nach Wegen, das Konzentrationsrisiko zu reduzieren. Anbieter werden kreativer. Die jüngste Innovation – vorerst nur in den USA – ist die historische Gewichtung. Dabei werden Aktien nicht nach aktueller Marktkapitalisierung, sondern nach ihrem historischen Durchschnittsgewicht gewichtet.

Der im April gestartete Tema S&P 500 Historical Weight ETF Strategy (DSPY) gewichtet jeden Bestandteil des S&P 500 nach seinem durchschnittlichen Anteil seit 1989.

Beim nächsten monatlichen Rebalancing wird Microsoft – aktuell mit 6,8 % die größte Aktie im S&P 500 – auf 3,9 % angepasst. Apple, mit 6,2 %, fällt auf 3,3 %, und Nvidia, mit 6 %, sinkt auf 2,5 %. Dieses Prinzip gilt für alle 500 Indexbestandteile.

Die Top-10-Positionen machen im historisch gewichteten Index 22 % aus, während sie im marktkapitalisierungsgewichteten S&P 500 34 % erreichen.

Auch die Sektorallokation verschiebt sich. Technologieunternehmen machten im Januar 30,4 % des marktkapitalisierungsgewichteten S&P 500 aus. Im historisch gewichteten ETF wären es nur 23,3 %. Sektoren wie Gesundheitswesen, Finanzwerte und Industrie würden dagegen profitieren.

Die folgenden Screenshots zeigen, wie sich der DSPY am 4. Januar 2025 im Vergleich zu marktkapitalisierungs- und gleichgewichteten ETFs bei verschiedenen Konzentrationsmaßen schlug.

Tema 1Tema 2

Quelle: Tema ETFs

Die historische Gewichtung ist eine interessante Alternative zur Gleichgewichtung oder zu Obergrenzen. ETF-Anbieter suchen nach Lösungen, um das Konzentrationsrisiko zu steuern.

Die Gleichgewichtung bietet viele Vorteile. Alex Funk, CIO bei PortfolioMetrix, wies jedoch auf eine Besonderheit des neuen 3%-gedeckten S&P 500 ETF von BlackRock hin: Einige der größten und bekanntesten Aktien wie Tesla und Netflix waren leicht übergewichtet.

Im neuen ETF von Tema muss man weiter nach unten in der Liste gehen, bis dies geschieht.

Aber ist diese Methodik nützlich? Ohne Backtesting gehe ich davon aus, dass er dem marktkapitalisierungsgewichteten S&P 500 sehr nahe kommt. Deutlich näher als dem Gleichgewicht.

Investoren sollten sich fragen: Welchen Zweck erfüllt diese Methode im Portfolio?

Sinkt die Marktkonzentration voraussichtlich, bietet die Gleichgewichtung den direkteren Ansatz. Steigt die Konzentration, bleibt der marktkapitalisierungsgewichtete S&P 500 die passende Lösung – oder neuere Ansätze, die die Gewichtung der größten Titel erhöhen, für Anleger mit höherer Risikobereitschaft.

Eine Ausnahme besteht, wenn die Konzentration unter dem historischen Durchschnitt liegt: In diesem Fall wirkt die historische Gewichtung als stärkere Hebelwirkung zur Steuerung der Marktführerschaft. Dann kann auch ein Mega-Cap-ETF sinnvoll sein.

Laut einer E-Mail, die ETF Stream vorlag, prüft das US-Unternehmen Tema ETFs im UCITS-Format. Die Umsetzung hängt jedoch von der Seed-Finanzierung ab.

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