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Was sind ESG-ETFs?

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Einleitung

ESG-ETFs (Environmental, Social, Governance) investieren in Wertpapiere, die auf bestimmten nachhaltigen Prinzipien basieren. Im Gegensatz zu traditionellen ETFs, die sich ausschließlich auf die finanzielle Performance konzentrieren, berücksichtigen ESG-ETFs auch ökologische und ethische Faktoren ihrer Anlagen. Die zugrundeliegenden Indizes von ESG-ETFs werden anhand verschiedener Nachhaltigkeitskriterien gefiltert, wobei der Grad der Nachhaltigkeit je nach Anlagestrategie variiert. 

  • Die ökologische Dimension (E) beurteilt den Einfluss eines Unternehmens auf Klimawandel, natürliche Ressourcen, Umweltverschmutzung und Abfall. 

  • Die soziale Dimension (S) umfasst Faktoren wie Humankapital, Produkthaftung und den Umgang mit Stakeholdern. 

  • Die Governance-Dimension (G) beschäftigt sich mit Aspekten wie Diversität, Unternehmensverhalten und Transparenz. 

Die ESG-Säulen in der Praxis

Die Konstruktion eines ESG-ETFs beginnt meist mit der Anwendung von ESG-Screening-Kriterien auf einen Basisindex. Häufig leiten sich ESG-Indizes von Standardindizes wie dem S&P 500 ab, der nach Marktkapitalisierung gewichtet ist. Die Intensität der ESG-Integration variiert stark. Einige ETFs verwenden lediglich einen milden ESG-Filter, während andere einen strengeren Ansatz wählen und gezielt Unternehmen mit den besten ESG-Bewertungen innerhalb ihrer Branche bevorzugen. Ein erster Schritt beim Aufbau eines ESG-Index ist oftmals der Ausschluss von Unternehmen aus kontroversen Branchen oder mit problematischen Geschäftsfeldern, wie etwa kontroverse Waffen, Kohle oder Tabak. Die „weichsten“ Best-in-Class-Ansätze streben an, rund 75 Prozent des Mutterindex abzubilden, während die strengsten Varianten oft nur die besten 25 Prozent des Marktgewichts anhand der ESG-Scores berücksichtigen. 

Europäische Regulierung: PAB, CTB und SFDR

In Europa hat die Europäische Kommission die Paris-Aligned Benchmark (PAB) und die Climate-Transition Benchmark (CTB) etabliert. Diese Benchmarks bieten klare Vorgaben, wie Indizes die Reduktion von Treibhausgasemissionen sowie den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft vorantreiben können. ETFs, die PAB- und CTB-Indizes abbilden, werden gemäß der Offenlegungsverordnung (SFDR) in Artikel 9 (oft als „dunkelgrün“ bezeichnet) oder Artikel 8 („hellgrün“) klassifiziert. Verschiedene Arten von ESG-ETFs ESG-ETFs lassen sich grob in drei Kategorien einteilen: 

  • Breite ESG-ETFs: Diese investieren in eine Vielzahl von Unternehmen aus verschiedenen Branchen, die grundlegende ESG-Kriterien erfüllen. 

  • Thematische ETFs: Sie setzen den Fokus auf spezifische Nachhaltigkeitsthemen wie saubere Energien oder Wasserschutz und bieten so eine gezieltere ESG-Anlage. 

  • Sektorfokussierte ESG-ETFs: Sie konzentrieren sich auf einzelne Sektoren oder Branchen, die für besonders starke ESG-Praktiken bekannt sind. 

Wichtigste Erkenntnisse

  • ESG-ETFs bevorzugen Unternehmen mit überzeugenden Nachhaltigkeitspraktiken und ermöglichen es Anlegern, ihr Portfolio mit persönlichen Wertvorstellungen in Einklang zu bringen. 

  • Der Grad der ESG-Integration variiert dabei beträchtlich: Von breit diversifizierten Fonds bis hin zu thematisch fokussierten Themen wie etwa der Bereich erneuerbare Energien ist für jede Anlegerpräferenz etwas dabei. 

  • Die europäischen Klassifizierungen PAB, CTB und die SFDR sorgen für Transparenz und bieten klare Orientierungshilfen für Investoren mit speziellen Nachhaltigkeitszielen. 

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