Amundi hat im ersten Quartal seine Führungsposition vor der DWS im europäischen ETF-Markt ausgebaut. Dies geschah nach der Übernahme von Lyxor für 825 Millionen Euro.
Mit mehr als 300 Produkten und einem Anteil von 13,4 % an europäischen ETFs startete Amundi ins Jahr.Das Unternehmen verzeichnete im ersten Quartal Zuflüsse von 9,2 Milliarden Euro. Das verwaltete Vermögen (AUM) stieg damit auf 191,8 Milliarden Euro, so Daten von Bloomberg Intelligence.
Die Mittelzuflüsse des französischen Giganten übertrafen die seines deutschen Konkurrenten DWS bei weitem. Die DWS sammelte lediglich 369 Millionen Euro ein und erreichte ein AUM von 149,9 Milliarden Euro.
Der Abstand zwischen den Marktanteilen der beiden Emittenten im europäischen ETF-Markt vergrößerte sich im Quartal um fast einen halben Prozentpunkt.Amundi liegt nun bei 13,5 %, während der Anteil der DWS von 10,9 % auf 10,6 % sank.
Trotz des starken Jahresauftakts könnte Amundi noch auf Integrationsprobleme stoßen. Dies betrifft die Zusammenführung der ETF-Produktpaletten von Lyxor mit der eigenen.
Jose Garcia-Zarate, Associate Director of Passive Strategies Research bei Morningstar, sagte: „Wir erwarten eine Neuausrichtung der Amundi/Lyxor-Produktpalette. Dies wird wahrscheinlich zur Fusion von doppelten Angeboten führen.“
„Allerdings könnte Amundi einige doppelte ETFs für spezifische Marktsegmente beibehalten. So können Anleger zwischen physischer und synthetischer Replikation wählen.“
Im vergangenen Sommer wurden mindestens 14 Indizes von jeweils mindestens vier Amundi-Lyxor-Produkten abgebildet. Diese Produkte machten ein Drittel des verwalteten Vermögens der fusionierten Unternehmen aus.
Glücklicherweise befinden sich sowohl die Assets von Amundi als auch die von Lyxor in Frankreich und Luxemburg. Das Endergebnis einer konsolidierten Produktpalette könnte bedeuten, dass Amundi von Skaleneffekten, höherer Liquidität, besserer Distribution und langfristig niedrigeren Gebühren profitiert.
„Der Hauptwachstumsfokus von Amundi liegt auf dem Ausbau seiner ESG-Präsenz. Daher erwarten wir, dass mehr Mainstream-ETFs in ESG-Produkte umgewandelt werden, indem die Benchmarks geändert werden“, fügte Garcia-Zarate hinzu.
Tatsächlich kündigte Amundi CEO Valérie Baudson bereits im Dezember an, dass das Unternehmen beabsichtigt, die Größe seiner ESG-ETFs fast zu verdoppeln , um bis 2025 40 % des Produktangebots auszumachen.
Am anderen Ende des Spektrums hatten WisdomTree und UBS Asset Management einen schwierigen Jahresauftakt. Die Emittenten verzeichneten im ersten Quartal Abflüsse von 1,2 Milliarden Euro bzw. 741 Millionen Euro.
Besonders bemerkenswert waren die Abflüsse aus dem WisdomTree WTI Crude Oil ETP (CRUD) und dem WisdomTree Physical Swiss Gold ETC (SGBS), aus denen 861 Millionen US-Dollar bzw. 661 Millionen US-Dollar abgezogen wurden.
Ungeachtet all dieser Bewegungen hat der dominierende Akteur im europäischen ETF-Markt, BlackRock, seine beträchtliche Vormachtstellung zu Beginn des Jahres 2022 behauptet.
Der Gigant unter den Vermögensverwaltern unter der Leitung von Larry Fink hat im ersten Quartal 19,7 Milliarden Euro an neuen Vermögenswerten hinzugewonnen. Sein Marktanteil stieg damit auf 43,5 % und das AUM auf 619,7 Milliarden Euro – mehr als das Dreifache von Amundi .
Athanasios Psarofagis, ETF-Analyst bei Bloomberg Intelligence, kommentierte das erste Quartal: „Die Dominanz von BlackRock wächst weiter. WisdomTree wird mit Rohstoffen schwanken, hat aber im ersten Quartal mit einigen Schließungen von Nickelprodukten Federn lassen müssen.“
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