Die ETF-Branche boomt in Südkorea. Dies treibt Wettbewerb und Innovation an, so ein Bericht von Cerulli Associates.
Trotz anhaltender Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Handelsstreit zwischen den USA und China, wuchs der südkoreanische ETF-Markt bis Ende 2018 auf 35,5 Milliarden Dollar. Das ist ein Anstieg von 15,2 Prozent im Jahresvergleich.
Zwischen 2014 und Juni 2019 stiegen die ETF-Vermögenswerte um 112 Prozent. Die Zahl der ETFs wuchs von 172 auf 430.
Diese steigende Nachfrage treibt Innovationen voran. ETF-Anbieter bringen immer mehr Nischenprodukte auf den Markt, um Vermögenswerte zu gewinnen.
So legten beispielsweise Samsung Asset Management, Mirae Asset Global Investments und KB Asset Management ETFs auf, die die Videospielbranche abbilden. Auch gehebelte und inverse ETFs verzeichneten einen Aufschwung.
Mit der Innovation geht ein Gebührenwettlauf einher. Die Kosten für neue ETFs sind teilweise auf 0,001 Prozent gefallen. Bereits jetzt haben koreanische ETFs mit durchschnittlich 0,26 Prozent die niedrigsten Gebühren in Asien (exklusive Japan).
Laut einer Cerulli-Umfrage verfügen zwei Drittel der Vermögensverwalter bereits über ETF-Expertise. 40 Prozent planen, ETF-Spezialisten einzustellen, um ihr ETF-Angebot auszubauen.
Für ausländische Anbieter, die am Markt partizipieren wollen, empfiehlt Cerulli Produktpartnerschaften mit lokalen Anbietern.
Siau Kean Yung, Analyst bei Cerulli, kommentiert: „Ausländische Manager, die am koreanischen Fondsmarkt partizipieren wollen, sollten die Einrichtung lokaler Niederlassungen prüfen. Diese sollten sich an institutionelle Kunden richten, die zunehmend auf passive Anlagen wie ETFs setzen.
„Subberatung und Produktpartnerschaften mit koreanischen Vermögensverwaltern sind weitere Wege, um den Markt zu erschließen. Für Privatanleger muss die Bekanntheit von ETFs als Anlage- statt als Trading-Instrument noch gesteigert werden.“



