Cybersecurity-ETFs verzeichneten in der vergangenen Woche Zuwächse. Russlands Invasion der Ukraine verstärkte die Sorge vor einem Anstieg digitaler Angriffe.
Europas größter Cybersecurity-ETF, der L&G Cyber Security UCITS ETF (ISPY) mit einem Volumen von 2,7 Milliarden Dollar, legte am vergangenen Freitag um 4 % zu. Dies geschah einen Tag nach der russischen Invasion. Der WisdomTree Cybersecurity UCITS ETF (WCBR) und der Global X Cybersecurity UCITS ETF (BUG) stiegen laut Daten von ETFLogic im Wochenverlauf um jeweils 4,6 %.
Die ukrainische Regierung musste Hacker aus dem Untergrund rekrutieren. Dies ist eine Reaktion auf massive Cyberangriffe, die mutmaßlich von Russland im Rahmen seines Krieges gegen das Land ausgehen.
Andere Länder befinden sich im Alarmzustand. Dazu zählt auch Großbritannien. Das National Cyber Security Centre (NCSC) forderte im Vormonat Unternehmen auf, ihre Online-Abwehr gegen potenzielle russische Hacker zu verstärken.
Das NCSC hat derzeit keine Kenntnis von spezifischen Bedrohungen für britische Organisationen im Zusammenhang mit den Ereignissen in und um die Ukraine. Es gab jedoch in der Vergangenheit Cyberangriffe auf die Ukraine mit internationalen Folgen.
Die Hackergruppe Anonymous erklärte als Reaktion auf Russlands Angriffe den „Cyberkrieg“ gegen die russische Regierung. Sie gab bekannt, russische Fernsehsender und die Website der Regierung des Kremls gehackt zu haben.
Die Cybersecurity-Branche dürfte daher von dem deutlichen Anstieg der Angriffe auf Regierungsbehörden und Großunternehmen profitieren. Diese müssen ihre Ausgaben für die digitale Verteidigung erhöhen.
Alphabet kündigte Pläne an, in den nächsten fünf Jahren über 10 Milliarden Dollar in die Verbesserung der Cybersicherheit zu investieren. Der gesamte Markt soll laut Mordor Intelligence bis 2026 auf 352 Milliarden Dollar anwachsen. Im Jahr 2020 lag er bei 156 Milliarden Dollar.
Mike Wills, Director of Strategy and Policy bei CSS Assure, betont die Notwendigkeit für Unternehmen, sich jederzeit maximal gegen Hacker zu schützen. Dies sei mehr denn je geboten.
Aus strategischer Sicht besteht ein erhebliches Risiko. Russland könnte versuchen, Instabilität in westlichen Ländern zu schaffen. Insbesondere im Vereinigten Königreich. Ziel sei es, von der Situation in der Ukraine abzulenken und sich auf dringendere Probleme im Inland zu konzentrieren.
Der günstigste Cybersecurity-ETF in Europa ist der iShares Digital Security UCITS ETF (LOCK). Seine Gebühren betragen 0,40 %. Seit seiner Auflage im September 2018 verwaltete er Vermögenswerte (AUM) von 1,6 Milliarden Dollar.
Weitere Cybersecurity-ETFs sind der First Trust Nasdaq Cybersecurity UCITS ETF (FCBR) und der Rize Cybersecurity and Data Privacy UCITS ETF (CYBR). Ihre Gebühren liegen bei 0,60 % bzw. 0,45 %.
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