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Deutsche Börse bietet für SimCorp – Qontigo und ISS sollen fusionieren

Die deutsche Börse erwartet „erhebliche“ Kostensynergien.

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Die Deutsche Börse bietet 3,9 Milliarden Euro für die Übernahme des dänischen Softwarehauses SimCorp. Ziel ist die Stärkung des Geschäftsbereichs Investmentmanagement-Lösungen.

Die deutsche Börse legt 735 Dänische Kronen (108,9 Dollar) je Aktie in bar vor. Dies entspricht einem Aufschlag von 38,9 Prozent auf den Schlusskurs von SimCorp (529 Dänische Kronen).

Parallel plant die Deutsche Börse die Fusion ihres Indexanbieters Qontigo mit dem ESG-Datendienstleister International Shareholder Services (ISS). Es soll ein führender Anbieter für ESG, Daten, Indizes und Analytik entstehen.

Das Unternehmen hofft, durch die Übernahme und den Zusammenschluss „Wertschöpfung aus Upselling- und Cross-Selling-Möglichkeiten“ zu generieren.

Der Konzern erwartet, dass beide Transaktionen innerhalb der ersten drei Jahre nach Abschluss jährliche EBITDA-Synergien von rund 90 Millionen Euro erzielen werden. Davon entfallen 55 Millionen Euro auf Kostensynergien und 35 Millionen Euro auf Umsatzsynergien.

Einmalige Kosten von 100 Millionen Euro fallen hierfür an.

Der Vorstand von SimCorp empfiehlt den Aktionären einstimmig, das Angebot anzunehmen.

Die Transaktion, die voraussichtlich im dritten Quartal dieses Jahres abgeschlossen wird, bedarf der kartellrechtlichen Genehmigung der dänischen Finanzaufsichtsbehörde. Zudem ist eine Annahmequote von mindestens 50 Prozent plus eine Aktie erforderlich.

SimCorp soll sich zu einem führenden Anbieter für Software-as-a-Service (SaaS) und Business-Process-as-a-Service (BPaaS) für globale Asset Owner, Asset Manager und Asset Servicer entwickeln.

Das Geschäft wird weiterhin unter der Marke SimCorp firmieren und seinen Hauptsitz in Dänemark behalten.

Nach der Fusion von ISS und Qontigo wird der US-Investor General Atlantic alleiniger Minderheitsaktionär des gemeinsamen Unternehmens.

Mittelfristig prüft die Deutsche Börse Optionen für den Wert und Kapitalmarkt, inklusive eines möglichen Börsengangs (IPO).

Theodor Weimer, CEO der Deutschen Börse, sagt: „Durch unsere bestehende Partnerschaft kennen und schätzen wir das Management von SimCorp und die von ihnen initiierte strategische Transformation, gestützt auf ein hochkompetentes Team von Mitarbeitern."

„Zusätzlich zur SimCorp-Transaktion haben wir beschlossen, ISS und Qontigo zu fusionieren. Beide Transaktionen werden langfristiges Wachstum, erhebliche und spürbare Synergien sowie eine signifikante Steigerung unserer wiederkehrenden Umsätze bringen."

Peter Schütze, Aufsichtsratsvorsitzender von SimCorp, fügt hinzu, das Angebot stelle einen attraktiven Wert für die Aktionäre dar. SimCorp beschleunige seine Transformation zu einem vollwertigen SaaS- und BPaaS-Anbieter.

„Die Deutsche Börse ist gut positioniert, um zur Realisierung des langfristigen Potenzials von SimCorp beizutragen. Das Angebot ist ein klares Zeugnis für die starke Position und die Aussichten von SimCorp in einer globalen Investmentbranche im fundamentalen Wandel, die eine steigende Nachfrage nach integrierten Technologieplattformen verzeichnet."

Die Deutsche Börse hatte ISS im Jahr 2020 übernommen, um im Bereich ESG-Daten Fuß zu fassen.

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