Read this article in English?

It looks like your preferred language is English.
This article is available in English.

Clean energy wind
Branchen-Updates

Die schlechtesten ETFs des Jahres 2023

ETFs auf saubere Energie und China-Tech waren letztes Jahr die schwächsten Strategien.

Verfasst von:

Veröffentlichungsdatum

Lesezeit

4 mins

Artikel teilen

Zinsanhebungen beherrschten die Schlagzeilen in den ersten acht Monaten. Zinsgetriebene ETFs auf saubere Energie gerieten unter Druck. Dahinter folgten China-Tech-ETFs, da das Land mit den Herausforderungen nach der Pandemie kämpfte.

Saubere Energie entwickelte sich zu einem schwachen Megatrend. Hohe Schulden vieler Unternehmen in diesem Sektor machten sie sehr zinssensibel. US-Zinsen erreichten den höchsten Stand seit 2001.

Projekte für saubere Energie benötigen hohe Anfangsinvestitionen. Diese mussten mit Fremdkapital finanziert werden. Die Fremdkapitalkosten stiegen 2023 stark an.

China-Tech-ETFs zählten ebenfalls zu den schlechtesten Strategien im letzten Jahr. Viele hatten für 2023 eine Erholung erwartet. Diese sollte aus den Lockerungen der Pandemie-Beschränkungen resultieren.

China-Tech-ETFs konnten für Anleger kaum Renditen erzielen. Das Land sah sich einer Reihe bekannter inländischer Herausforderungen gegenüber.

Geopolitische Unsicherheit belastete die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt. Hinzu kamen Deflation und ein instabiler Immobilienmarkt. Daher finden sich viele China-Tech-ETFs unter den schlechtesten Performern.

Saubere Energie kämpft weiter

ETFs auf saubere Energie litten unter ihrer Zinssensibilität. Viele Unternehmen der Erneuerbaren Energie legten ihre Stromverkaufspreise frühzeitig fest. Dies geschah oft für langfristige Verträge, bevor die Projekte starten.

Ende 2020 gab es einen Investitionsschub in diesem Sektor. Grund war die Wahlvon Präsident Joe Biden. Er versprach eine Stärkung des Engagements für erneuerbare Energien.

Gesetze wie der American Jobs Plan und der Inflation Reduction Act sehen 470 Milliarden US-Dollar anSteuergutschriften vor. Diese sind für den Ausbau erneuerbarer Energien und Energiespeicher in den USA bestimmt.

2023 zeigte ein anderes Bild. Der Zinszyklus der US-Notenbank erreichte im Juli mit 22 Jahren den höchsten Stand. Dies beeinflusste die Kreditkosten stark.

Das schuf massive Probleme für Unternehmen im Bereich saubere Energie. Sie benötigen hohe Anfangsfinanzierungen.

Die Energiewende ist kostspielig und nicht sofort profitabel. Dies wurde deutlich, besonders im Kontext einer globalen Krise der Lebenshaltungskosten. Anleger bewerteten die Unternehmen neu.

Zudem spielten Spekulationen auf einen Sieg Donald Trumps bei den US-Wahlen im nächsten Jahr eine Rolle. Dies könnte den Niedergang von ETFs auf saubere Energie 2023 erklären.

Der schlechteste ETF 2023 war der HANetf Electric Vehicle Charging Infrastructure UCITS ETF (ELEP). Er fiel um 39,5%. Knapp gefolgt wurde er vom Global X Hydrogen UCITS ETF (HYGG) mit einem Minus von 36,6%.

Weitere ETFs aus dem Bereich saubere Energie zeigten ähnliche Trends. Der Global X China Electric Vehicle and Battery UCITS ETF (CAUG) schloss das Jahr mit einem Minus von 32,9%. Der Global X Solar UCITS ETF (RAYG) fiel um 32,8%.

Ähnlich erging es dem iShares Global Clean Energy UCITS ETF (INRG). Er ist der größte Themen-ETF Europas. 2020 erzielte er ein Plus von 144,3%. Grund war die Wahl Joe Bidens und sein Engagement für erneuerbare Energien. Im August fiel INRG auf einDreijahrestief. Das Jahr schloss er mit einem Minus von 20,5% ab.

Trotz der aktuellen Schwierigkeiten bleibt der Bedarf an alternativen Energielösungen hoch. Regierungen weltweit verfolgen Ziele zur Netto-Null-Dekarbonisierung. Aktuelle Bewertungen könnten attraktive Chancen für langfristige Anleger bieten.

Probleme bei China-Tech

Geopolitische Spannungen, Deflationsdruck und Probleme auf dem Immobilienmarkt führten zu einem schwierigen Jahr für China-Tech-ETFs.

Verschärftepolitische Spannungen, inklusive Ängsten vor einer Invasion Taiwans, führten zu Spekulationen über Chinas Ausschluss aus dem globalen Finanzsystem. Dies erinnerte an die Situation nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine.

Zudem belasteten Handelskonflikte mit den USA. Ein Beispiel: China verbot Regierungsangestellten die Nutzung von iPhones. Apple plante daraufhin, seine Produktionsstätten zu diversifizieren.

Im Juli verzeichnete Chinas Wirtschaft die erste Deflation seit 2021. Die Verbraucherpreise fielen um 0,3% im Jahresvergleich. Im August stieg der Verbraucherpreisindex leicht an, doch die Wirtschaft blieb schwach.

Diese Fragilität zeigte sich im verhaltenen Konsum und sinkendem Vertrauen in Sektoren wie Wohnen und Reisen. Dies spiegelte die anhaltenden Auswirkungen der Near-Deflation wider.

Besondere Probleme im chinesischen Technologiesektor gab es, als Biden eine lang erwartete Anordnung erließ. Diese beschränkte US-Investitionen in chinesische High-Tech-Industrien. Dazu gehören Quantencomputer, Halbleiter und künstliche Intelligenz.

Bidens Beschränkungen verschärften die inländischen Herausforderungen der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt weiter. China-Tech-ETFs gehörten 2023 zu den schlechtesten Performern.

Der schlechteste ETF dieser Kategorie war der Invesco MSCI China Technology All Shares Stock Connect UCITS ETF (MCTS). Er fiel um 19%.

Der Xtrackers Harvest MSCI China Tech 100 UCITS ETF (XCTE) folgte mit einem Minus von 15,2%. Der Amundi MSCI China Tech ESG Screened UCITS ETF (CC1G) und der UBS ETF Solactive China Technology UCITS ETF (CHTE) fielen um 11,6% bzw. 11,2%.

In diesem Artikel vorgestellt

Logo for HANetfLogo for Global XLogo for BlackRockLogo for InvescoLogo for DWSLogo for AmundiLogo for UBS

THEMENBEREICHE

VERWANDTE ARTIKEL