Read this article in English?

It looks like your preferred language is English.
This article is available in English.

RezaVishkai
Analysen

Ein neuer Ansatz zur Indexkonstruktion

Optimierung von Anlageerträgen: SOLs innovativer Ansatz für Portfolio- und Indexbildung

Verfasst von:

Veröffentlichungsdatum

Lesezeit

4 mins

Artikel teilen

Eine neue Methode namens Subset Optimisation Long (SOL) verbessert den Aufbau von Portfolios und Indizes. Ziel ist es, die höchsten risikoadjustierten Renditen zu erzielen – das Ziel aller rationalen Investoren.

SOL begegnet den Grenzen bestehender Methoden wie dem Capital Asset Pricing Model (CAPM) und der Mean-Variance-Optimierung nach Markowitz im Praxiseinsatz. CAPMs Annahmen zur Markteffizienz sind beispielsweise realitätsfern. Markowitz' Methode ist zwar leistungsfähig, wird aber bei vielen Wertpapieren ungenauer.

Im Gegensatz dazu erzielt SOL durchgängig höhere risikoadjustierte Renditen als andere Verfahren. Zudem eignet sich SOL hervorragend zur Erstellung individueller Indizes mit überlegenen Renditen – ohne zusätzlichen Rechenaufwand.

Die Modern Portfolio Theory (MPT) von Markowitz bildet den Rahmen für den Aufbau von Portfolios. Sie maximiert die erwartete Rendite bei gegebenem Risiko. Die MPT führt das Konzept der „Effizienzlinie“ ein. Diese stellt das Portfolio mit der höchsten erwarteten Rendite für jedes Risikoniveau dar. Sie zeigt auch, dass es eine optimale Vermögenskombination gibt. Diese bietet den besten Kompromiss zwischen Risiko und Rendite.

Bill Sharpe baute auf Markowitz' Arbeit auf. Er entwickelte das Capital Asset Pricing Model (CAPM). Sharpe führte das Konzept des Marktportfolios ein. Dieses Portfolio enthält alle risikobehafteten Vermögenswerte des Marktes. Sie sind nach ihrer Marktkapitalisierung gewichtet. Es repräsentiert das gesamte Anlageuniversum. Es wird angenommen, dass es effizient ist. Denn es bietet die höchste risikoadjustierte Rendite.

Die Gültigkeit und Annahmen des CAPM sind jedoch umstritten. Seine Annahmen zu fehlenden Transaktionskosten, gleichen Anlagehorizonten aller Investoren und ähnlicher Liquidität aller Wertpapiere treffen nicht zu. Das CAPM geht auch von vollkommen effizienten Märkten aus. Das bedeutet, alle relevanten Informationen spiegeln sich sofort in den Kursen wider. Das Beta eines Wertpapiers, ein Maß für systematisches Risiko, sei alleiniger Renditetreiber. Empirische Forschung zeigt jedoch, dass Märkte nicht immer effizient sind. Markt-Anomalien und Ineffizienzen können Überrenditen generieren.

Zudem ist das systematische Risiko nicht immer der beste Renditetreiber. Daher lösen vorgeschlagene Indizes und Gewichtungsschemata, wie markt­kapital­isierungs­gewichtete Aktienindizes, die Standard-Proxies nicht vollständig. Sie bieten nicht den besten Risiko-Rendite-Kompromiss.

Um diese Einschränkungen zu überwinden, hat Professor Ben Gillen von der Claremont McKenna University gemeinsam mit Parala Capital SOL entwickelt. SOL ist eine neuartige Methode zur Portfolio- und Indexkonstruktion. Im Wesentlichen vereinfacht SOL den Optimierungsprozess bei vielen Wertpapieren. Anstatt das gesamte Universum auf einmal zu optimieren, konzentriert es sich auf kleinere, zufällig ausgewählte Teilmengen von Wertpapieren. Für jede dieser Teilmengen optimiert es die Gewichtungen der Wertpapiere. Diese Teilmengen werden zu einem Index mit optimalen Wertpapiergewichtungen kombiniert. Dies minimiert Schätzfehler und erhöht die Diversifikation für bessere risikoadjustierte Renditen.

Warum sind die Gewichtungen der Wertpapiere optimal? Stellen Sie sich ein einzelnes Wertpapier wie Amazon vor. Die SOL-Methodik berechnet die optimale Gewichtung von Amazon in Tausenden separaten Wertpapierkombinationen. Wenn diese optimierten Teilmengen wieder kombiniert werden, ist die abgeleitete Gewichtung von Amazon sehr wahrscheinlich ihre optimale Gewichtung.

Abbildung 1: SOL repräsentiert einen neuartigen Ansatz zur Konstruktion optimaler Indizes

Screenshot 2023-09-25 234313

Quelle: Parala Capital

Was SOL weiter auszeichnet, ist seine Fähigkeit, Anlegern die Wahl beliebiger Wertpapierkombinationen zu ermöglichen. Die Gewichtungen lassen sich optimal anpassen, um risikoadjustierte Renditen zu maximieren. Möglich macht dies die Fähigkeit von SOL, Gewichtungen proportional zu skalieren – unabhängig voneinander. Durch einfache Anpassung der Gewichtungen können Anleger eine optimale Kombination erzielen, die die höchste erwartete risikoadjustierte Rendite liefert.

Daher behalten mit SOL entwickelte Indizes die wesentlichen Merkmale traditioneller Indizes bei. Sie bieten jedoch zusätzlich potenziell höhere risikoadjustierte Renditen.

Abbildung 2: Annualisierte Renditen und risikoadjustierte Renditen – Sieben Jahre bis Juni

Screenshot 2023-09-25 234335

Quelle: Parala Capital

Das bedeutet, die SOL-Methodik hat erhebliche Auswirkungen auf Anlagestrategien und Indexkonstruktion.

Die Anwendung von SOL auf US-Aktien mit hoher Marktkapitalisierung kann beispielsweise zu höheren risikoadjustierten Renditen führen als bei herkömmlichen Indizes. Dieses Konzept lässt sich auf verschiedene Lösungen erweitern. Es berücksichtigt spezifische Anlegerpräferenzen, darunter Value, Growth, Momentum, ESG und individuelle Indexstrategien. In jedem Fall können die gleichen optimalen Wertpapiergewichte, einfach anteilig skaliert, zu höheren risikoadjustierten Renditen führen – ganz ohne zusätzlichen Rechenaufwand.

Reza Vishkai ist geschäftsführender Gesellschafter bei Parala Capital

Wichtige ETF-Einblicke sind nur wenige Klicks entfernt

90 % unserer Leser:innen würden ETF Stream weiterempfehlen

Kostenloses Konto erstellen

Sie haben bereits ein Konto?Anmelden

In diesem Artikel vorgestellt

Logo for Parala Capital

ETFs

Keine ETFs verfügbar.

THEMEN

THEMENBEREICHE

VERWANDTE ARTIKEL