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Faktor-ETFs verzeichnen im 3. Quartal 2022 Abflüsse

Low-Vol- und Value-ETFs verzeichneten die größten Abflüsse nach einer kurzen Aufwärtsbewegung.

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Low-Volatility- und Value-ETFs verzeichneten im 3. Quartal 2022 die größten Abflüsse. Anleger setzten kurzzeitig auf Wachstumsstrategien.

Der iShares Core S&P 500 UCITS ETF (CSPX) verzeichnete mit knapp über 2 Milliarden US-Dollar die höchsten Abflüsse. Fünf der nächsten sechs größten Verlierer waren Value-, Minimum-Volatility- oder Momentum-Faktor-ETFs. Anleger wollten von der kurzen Erholung bei Wachstumsaktien profitieren. Auslöser waren besser als erwartete US-Inflationsdaten.

Der iShares MSCI USA Minimum Volatility ESG UCITS ETF (MVEA) verzeichnete hierbei mit 1,2 Milliarden US-Dollar die größten Abflüsse. Dies berichtet Bloomberg Intelligence.

Knapp dahinter folgten der iShares MSCI USA Momentum Factor ESG UCITS ETF (IUME) und der iShares MSCI USA Value Factor ESG UCITS ETF (IUVE). Sie verzeichneten Abflüsse von 1,2 Milliarden bzw. 1,1 Milliarden US-Dollar.

Der iShares Edge MSCI World Value Factor UCITS ETF (IWVL) verzeichnete Abflüsse von 979 Millionen US-Dollar. Der Xtrackers S&P 500 Equal Weight UCITS ETF (XDEW) verlor 940 Millionen US-Dollar.

Der Markt schien Mitte Juni seinen Tiefpunkt erreicht zu haben. Die Erholung wurde durch die US-Inflationsdaten von 8,5% im Juli weiter beflügelt. Anleger investierten daraufhin wieder in risikoreichere US-Aktien.

Diese Umschichtung führte dazu, dass nicht-defensive, auf die USA fokussierte ETFsim selben Quartal die Zufluss-Chartsdominierten. Anleger zahlten jedoch möglicherweise einen Preis. Der S&P 500 rutschte in ein Bärenmarkt-Territorium. Vom 16. August bis 30. September fiel er um 16,7%.

Weitere Anzeichen für eine erwartete Inflationsberuhigung zeigten sich bei den Abflüssen aus bestimmten Anleihe-ETFs.

Der Lyxor EUR 2-10Y Inflation Expectations UCITS ETF (INFL) und der Lyxor Core US TIPS DR UCITS ETF (TIPH) verzeichneten Abflüsse von 784 Millionen bzw. 626 Millionen US-Dollar.

Anleger setzten auch auf länger laufende Anleihen. Die Gründe waren Rezessionsängste und die Erwartung, dass die Federal Reserve ihren Zinserhöhungszyklus bei einem niedrigeren Niveau stoppen wird als bisher eingepreist. Der iShares $ Treasury Bond 1-3yr UCITS ETF (IBTE) verzeichnete beispielsweise Abflüsse von 471 Millionen US-Dollar.

Die Fed signalisierte kürzlich eine weitere Zinserhöhung um 1,25% bis Jahresende. Dies würde den Leitzins auf 4,5% anheben.

Anleger mieden europäische Aktien im 3. Quartal weiterhin stark. So schnell wie seit dem Brexit nicht mehr. Die Gründe waren die steigende Inflation und die sich verschärfende Energiekrise auf dem Kontinent.

Angeführt wurde die Liste vom Xtrackers Euro Stoxx 50 UCITS ETF (XESC) mit Abflüssen von 1,2 Milliarden US-Dollar. Darauf folgte der iShares STOXX Europe 600 UCITS ETF (EXSA) mit Abflüssen von 687 Millionen US-Dollar.

Der iShares Edge MSCI Europe Value Factor UCITS ETF (IEVL) verzeichnete Abflüsse von 484 Millionen US-Dollar. Der iShares Core Euro STOXX 50 UCITS ETF (CSX5) verlor 477 Millionen US-Dollar.

Rohstoff-ETFs gerieten im 3. Quartal ebenfalls unter Druck. Die Nachfrage schwächte sich ab. Die Rezession in Europa und Großbritannien begann sich auszuwirken. Die Ölpreise fielen unter 100 US-Dollar pro Barrel.

Der Lyxor Commodities Refinitiv/CoreCommodity CRB TR UCITS ETF (CRB) verzeichnete Abflüsse von 784 Millionen US-Dollar. Der iShares Diversified Commodity Swap UCITS ETF (ICOM) und der WisdomTree Enhanced Commodity UCITS ETF (WCOG) verloren 680 Millionen bzw. 458 Millionen US-Dollar.

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