Die US-Börsenaufsicht SEC prüft eine Verschärfung der Regeln für Indexanbieter. Anlass ist ihr wachsender Einfluss auf das globale Vermögensmanagement.
Die Aufsichtsbehörde untersucht, ob Unternehmen wie MSCI, S&P Dow Jones Indices (SPDJI) und FTSE Russell von reinen Informationsanbietern zu Anlageberatern umklassifiziert werden sollten. Dies hätte weitreichende Folgen für ihre Regulierung.
Indexanbieter könnten dann wie Fondsmanager nach dem Investment Advisers Act von 1940 behandelt werden.
Gary Gensler, Chef der SEC, sagte: „In den letzten Jahrzehnten hat die Nutzung von Informationsanbietern zugenommen und die Vermögensverwaltungsbranche verändert.“
„Die Rolle dieser Informationsanbieter wirft heute wichtige Fragen unter den Wertpapiergesetzen auf: Wann bieten sie Anlageberatung und nicht nur Informationen an?“
Die SEC werde Informationen und Kommentare der Öffentlichkeit einholen, um ihren Ansatz zu leiten.
Gensler fügte hinzu, dass registrierte Fonds, die Indizes abbilden, Vermögenswerte von über 10 Billionen US-Dollar verwalten. Dies reiche von breiten Indizes bis zu spezialisierten, eng gefassten.
„Diese Indizes haben in Größe und Umfang zugenommen und sind zunehmend einflussreich“, fuhr er fort. „Daher beeinflusst die Entscheidung eines Indexanbieters, einen bestimmten Wert in einen Index aufzunehmen, die Nutzer des Index oft zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Dies wirft Fragen auf, ob der Indexanbieter Anlageberatung leistet.“
Können die 'Big Three' der Indexanbieter von jemandem verdrängt werden?
Eine aktuelle Studie mit dem TitelDer Einfluss von ETF-Indexaufnahmen auf Aktienkursefand heraus, dass die Aufnahme in breite Benchmarks wie den S&P 500die Bewertung und Nachfrageeines Vermögenswertes von Anlegern aufbläht.
Eine Studie aus dem Jahr 2011 zeigte, dass Aktien zwischen der Ankündigung der Aufnahme in den S&P 500 und dem Beitritt eines Unternehmens zum Benchmark um 8,8 % stiegen. Ausgeschlossene Aktien fielen im gleichen Zeitraum um durchschnittlich 15,1 %.
Die Dominanz der 'Big Four' Indexanbieter ist seit mehreren Jahren Anlass zur Sorge. Ihre Marktdominanz wächst jährlich.
In Europa entfallen laut Morningstar-Daten über 80 % der passiven Aktienfonds auf MSCI, FTSE Russell und SPDJI.
Dies hat zu Befürchtungen geführt, dass Innovationen gehemmt und Gebühren nicht gesenkt werden, da die Anbieter ihr Geschäftsmodell verfeinern wollen.
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