Die Tidal Financial Group will ihr europäisches Geschäft nach der jüngsten Fusion und neuen Investitionen ausbauen. Eine White-Label-Strategie in Europa schließt das Unternehmen nicht aus.
Toroso Investments, die Aufsichts- und Handelssparte von Tidal, ist derzeit das einzige Unternehmen der Gruppe, das in Europa aktiv ist. Der Markteintritt erfolgte im vergangenen Jahr.
Die Firma ist in Irland lizenziert. Sie verwaltet die Portfolios für die HANetf EMQQ Emerging Markets Internet and Ecommerce UCITS ETF (EMQQ), den FMQQ Next Frontier Internet & Ecommerce ESG-S UCITS ETF (FMQQ) und den Finamex Mexico S&P/BMV International UMS Sovereign Bond 5-10yr UCITS ETF (MEXS).
Nun fusionierte Toroso mit Tidal ETF Services und Tidal Asset Management. Diese strategische Entscheidung „klärt das Wertversprechen des Unternehmens“, so Telmo Rueda(im Bild), Director EMEA bei Tidal, gegenüberETF Stream.
Zuvor investierten Private-Equity-Investoren FTV Capital Anfang Oktober 32 Millionen US-Dollar.
Rueda erklärt: „Die erhaltene Investition ermöglicht uns den Ausbau unserer Marketing- und Vertriebsteams sowie die Weiterentwicklung unserer Technologie. Bislang konzentriert sich dies auf die USA, aber wir beobachten die Entwicklungen in Europa genau.“
Angesichts der erbrachten Aufsichtsleistungen in Europa stellt sich die Frage, ob das Unternehmen nach der jüngsten Investition und Fusion auch sein White-Label-ETF-Angebot auf den Kontinent ausweiten wird.
In den USA verwaltet Tidal Vermögenswerte von 6,5 Milliarden US-Dollar in 55 ETFs, an denen es mit Drittanbietern kooperiert. Zudem bietet Tidal eigene Produkte an. Dazu gehören ETFs auf Einzelaktien, Einkommensstrategien, Hedgefonds-Strategien, ESG-Themen, den „God Bless America“ ETF und potenziell auch gehebelte Produkte. Diese könnten Lücken im europäischen Markt schließen.
„Derzeit sind wir nur in Irland lizenziert, um Portfoliomanagement- und Handelsdienstleistungen anzubieten“, fährt Rueda fort. „Als White-Label-Plattform in den USA, wo wir etwa alle zwei Wochen einen neuen ETF auflegen, blicken wir mit großem Interesse auf Europa.“
„Wir schließen White-Labeling in Europa nicht aus“, sagt er. Allerdings wird sich das Unternehmen der Herausforderungen bewusst sein, mit denen US-ETF-Emittenten bei einem Markteintritt in Europa konfrontiert sind. Dazu zählen Distribution, Retrozessionen und das Fehlen eines konsolidierten Tapes.
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