Read this article in English?

It looks like your preferred language is English.
This article is available in English.

Oil commodities
Analysen

Unterschätzen Anleger geopolitische Risiken?

Steigende Ölpreise könnten Inflation wieder anheizen

Verfasst von:

Veröffentlichungsdatum

Lesezeit

2 mins

Artikel teilen

Geopolitische Spannungen bedrohen Portfolios. Für Fondsselektoren ist die Einpreisung dieser Risiken eine Herausforderung für die Asset Allocation.

Der jüngste Nahostkonflikt verschärft die Lage. Zusammen mit dem Krieg in der Ukraine bereitet er den Zentralbanken der Industrieländer Kopfzerbrechen, insbesondere im Hinblick auf ihre Inflationsziele von 2%.

Kriege sind inflationär. Dennoch haben die breiten Märkte auf den Israel-Hamas-Konflikt bisher kaum reagiert, abgesehen voneinem leichten Anstiegder Öl- und Goldpreise.

Analysen der Weltbank warnen vor einer 'massiven Störung'. Ein solches Szenario, vergleichbar mit dem Öl-Embargo von 1973, könnte zu einer Angebotsreduktion von acht Millionen Barrel pro Tag führen. Dies würde den Ölpreis um 75% auf 157 US-Dollar pro Barrel treiben.

Selbst bei einer 'kleinen Störung' könnten die Ölpreise auf 102 US-Dollar pro Barrel steigen. Dies würde Inflation und damit Zinsen nach oben treiben.

„Politikgestalter müssen wachsam sein“, warnt Indermit Gill, Chefökonom der Weltbank. „Sollte sich der Konflikt ausweiten, stünde die Weltwirtschaft erstmals seit Jahrzehnten vor einem doppelten Energieschock – nicht nur durch den Krieg in der Ukraine, sondern auch durch den Nahen Osten.“

Die Gefahr einer Eskalation im Nahen Osten, gepaart mit einer stärker als erwarteten US-Wirtschaft, bereitet den Zentralbanken Sorgen.

Nachdem die Zinsen am Mittwoch auf 22-Jahres-Hochs gehalten wurden, erklärte Fed-Chef Jerome Powell, dass die US-Notenbank bereit sei, die Geldpolitik anzupassen, falls Risiken entstünden.

Trotz dieser Warnung unterschätzen Anleger offenbar einen Rohstoffpreisschock. Prognosen gehen davon aus, dass der Zinserhöhungszyklus der Fed beendet ist. Laut dem CME FedWatch Tool liegt die Wahrscheinlichkeit für höhere Zinsen bis Januar 2024 bei 29,7%, im März sinkt sie auf 24,2%.

Geopolitische und marktbedingte Unsicherheit machen in diesem Umfeld Diversifikation zur einzigen risikolosen Strategie für Fondsselektoren.

Ein Branchen-ETF wie der Xtrackers MSCI World Energy UCITS ETF (XDW0) könnte hier eine wichtige Rolle spielen. Er bietet Zugang zu 57 Unternehmen, die von steigenden Ölpreisen profitieren dürften, und ist eine sinnvolle Ergänzung für jedes Multi-Asset-Portfolio.

Anleger können Ölpreise auch direkt über das WisdomTree Brent Crude Oil ETC (BRNT) abbilden. Dieses Produkt bildet einen Korb von Brent-Rohöl-Futures ab, die regelmäßig gerollt werden.

Die Auswirkungen von Geopolitik auf Märkte sind meist kurzfristig. Sollte jedoch der Israel-Hamas-Krieg eskalieren, würde ein globaler Ölversorgungsschock die Erzählung von 'higher for longer' verstärken. Dies wäre vorteilhaft für kurzlaufende US-Staatsanleihen und Rohstoffe.

Wichtige ETF-Einblicke sind nur wenige Klicks entfernt

90 % unserer Leser:innen würden ETF Stream weiterempfehlen

Kostenloses Konto erstellen

Sie haben bereits ein Konto?Anmelden

In diesem Artikel vorgestellt

THEMENBEREICHE

VERWANDTE ARTIKEL