Investoren strömten im letzten Quartal zu Equal Weight ETFs. Dies geschah vor dem Hintergrund anhaltender Marktvolatilität. TIPS ETFs verzeichneten die größten Abflüsse. Anleger passten ihre Portfolios an. Sie rechneten mit wirtschaftlicher Schwäche und sinkender Inflation.
Equal Weight ETFs zählten zu den umsatzstärksten ETFs im Q3. Dies deutet auf eine verstärkte Fokussierung der Anleger hin. Sie achten auf potenzielle Konzentrationsrisiken in Mainstream-Benchmarks.
Der Xtrackers S&P 500 Equal Weight UCITS ETF (XDEW) zog im Quartal 2,3 Mrd. $ an. Der iShares S&P 500 Equal Weight UCITS ETF (ISPE) verzeichnete im selben Zeitraum Zuflüsse von 1,6 Mrd. $.
Dies geschah vor dem Hintergrund der „Magnificent Seven“. Diese großen Namen machen nun 35 % des S&P 500 Index aus. Anleger sind zunehmend besorgt. Sie hinterfragen die Fähigkeit dieser technologieorientierten Titel, weiterhin die Gewinne zu übertreffen. Dies war seit Anfang 2023 der Fall.
Die Diversifizierungsvorteile von Equal Weight ETFs werden immer attraktiver. Die Unsicherheit über die bevorstehenden US-Wahlen belastet die Anleger. Hinzu kommen anhaltende geopolitische Spannungen.
Außerhalb von US-Aktienanlagen stockten die Anleger im Q3 ihre globalen Kernpositionen auf. Der iShares Core MSCI World UCITS ETF (SWDA) verzeichnete mit 3,3 Mrd. $ die höchsten Zuflüsse des Quartals. Der Vanguard FTSE All-World UCITS ETF (VWRL) zog 2 Mrd. $ an.
US-Aktienanlagen blieben ebenfalls stark vertreten. ETFs von BlackRock, Invesco und State Street Global Advisors (SSGA) auf den S&P 500 belegten Top-10-Plätze.
US-Aktien bleiben attraktiv. Grund dafür sind besser als erwartete Gewinne der Top-Technologietitel. Ein Bericht von BlackRock ergabein Gewinnwachstum von 20 % im Technologiesektor im Q2. Im Vergleich dazu lag es bei 5 % für Nicht-Tech-Sektoren. Dies übertraf die Erwartungen von 18 % bzw. 2 % zu Beginn der Berichtssaison.
Anleihen-ETFs mit kurzer Duration – wie der iShares $ Treasury Bond 0-1YR UCITS ETF (IB01) – verzeichneten ebenfalls hohe Zuflüsse. Anleger befürchteten eine wirtschaftliche Abkühlung. Diese könnte zu einem Ausverkauf an den Aktien- und Kreditmärkten führen.
TIPS leiden unter verändertem Anlegerinteresse
Da die Inflationserwartungen gesunken sind, wurden TIPS weniger attraktiv im Vergleich zu Nominalanleihen. Diese bieten derzeit höhere Renditen.
Dies, zusammen mit dem geringeren Duration-Risiko kurzlaufender Staatsanleihen wie IB01, führte zu einer Verlagerung der Anlegerpräferenzen. Die Folge: Abflüsse von 745 Mio. $ aus dem iShares $ TIPS UCITS ETF (ITPS) im Quartal.
Der Amundi US TIPS Government Inflation-Linked Bond UCITS ETF (TIPU) folgte dem Trend. Er verzeichnete Abflüsse von 245 Mio. $ im selben Zeitraum.
ESG-ETFs verzeichneten weiterhin Abflüsse in diesem Quartal. Regulatorische Änderungen führen zu einer Abkehr vom Begriff „ESG“. Stattdessen gewinnen „Transition“-Strategien an Bedeutung.
Bedenken kamen auf, als die Zuflüsse zu europäischen ESG-ETFs im Q1 um 49 % gegenüber dem Vorquartal fielen. Morningstars Jose Garcia-Zarate bezeichnete die Anlageklasse als Eintritt in eine „Phase existenzieller Krise“.
Zu den schlechtesten Performern bei den Zuflüssen gehörte der Amundi MSCI USA SRI Climate Net Zero Ambition PAB UCITS ETF (WEBD). Er verzeichnete Abflüsse von 668 Mio. $ im Q3. Damit führte er auch im Q2 die Abfluss-Charts an.
Der JPM Carbon Transition Global Equity (CTB) UCITS ETF (JPCT) folgte mit Abflüssen von 649 Mio. $.
Die Abkehr von „ESG“ wurde weiter untermauert. MSCI kündigte an, über 100 ESG-Indizes umzubenennen. Dies geschah, um den neuen Regeln für Nachhaltigkeits-Produktnamen in Europa und Großbritannien Rechnung zu tragen.







