Aktive ETFs werden 2025 in Europa die Produkteinführungen anführen und über 10% der gesamten Zuflüsse auf sich vereinen. Im Vorjahr lag dieser Anteil noch bei 7%. Das prognostiziert State Street in seinem ETF Outlook 2025.
Das Unternehmen, dessen Prognosen 2024 zu 90% zutrafen, erwartet für dieses Jahr über 400 neue ETF-Emissionen. Bis Jahresende sollen die verwalteten Vermögen (AUM) der in Europa gelisteten ETPs (Exchange Traded Products) 2,8 Billionen US-Dollar übersteigen. Das ist ein Anstieg von über 25% gegenüber dem aktuellen Niveau.
Dies ist jedoch eine anspruchsvolle Aufgabe, sollten sich die Marktbedingungen ungünstig entwickeln. So konnten beispielsweise 2022 Zuflüsse von 89 Milliarden US-Dollar die Kursverluste bei Aktien und Anleihen nicht ausgleichen. Die AUM sanken laut Angaben der Datenberatung ETFGI im Jahresverlauf um 11,3%.
State Street blickt jedoch optimistisch auf den europäischen ETF-Markt im kommenden Jahr. Die Wettbewerbsintensität wird zunehmen, insbesondere im aktiven Segment. Das Unternehmen rechnet 2025 mit mindestens 10 neuen Anbietern. Darunter auch passive Anbieter, die ein aktives Angebot starten.
Die Zugangswege dürften ebenfalls kreativer werden. Anbieter werden die zunehmend vorteilhaftere regulatorische Landschaft nutzen. State Street erwartet, dass mindestens zwei neue Emittenten über ETF-Anteilsklassen bestehender Publikumsfonds den Markt betreten werden.
Dies wurde im Oktober erleichtert, als die irische Zentralbank (CBI)mit der Haltung des luxemburgischen Regulators gleichzog.Fondsmanager dürfen ETF-Anteilsklassen bestehender Publikumsfonds auflegen, ohne den gesamten Fonds umbenennen zu müssen.
Ken Shaw, Head of ETF Solutions EMEA bei State Street, sagte gegenüberETF Stream: „Wir sehen hier ein enormes Interesse. Die meisten Anfragen kommen von aktiven Managern, die ihre Skaleneffekte nutzen und die finanziellen Gemeinkosten einer ETF-Auflegung minimieren wollen.
„Es gibt noch technologische Anpassungen und Kapitalmarktfunktionalitäten, die bewältigt werden müssen. Aber aktive Manager führen Dialoge, um zu verstehen, ob gelistete Anteilsklassen der richtige Weg sind.“
Die Auslagerung des technischen ETF-Betriebs an White-Label-Lösungen dürfte bei aktiven Managern beliebt sein. State Street erwartet ein Wachstum bei Emittenten-gesteuerten und anderen neuen White-Label-Plattformen.DWS, Ossiam und State Street Global Advisors gehören zu den ETF-Emittenten, die davon profitieren wollen. Unabhängige White-Label-Angebote vonCiti und Allfunds werden voraussichtlich in Kürze auf den Markt kommen.
State Street erwartet zudem, dass die CBI dem Beispiel Luxemburgs bei den Transparenzanforderungen folgen wird. Mindestens ein Manager wird diese Möglichkeit bis Jahresende nutzen. Tatsächlich berichteteETF Stream kürzlich über die ersten halbtransparenten aktiven ETFs, die bei der luxemburgischen Aufsichtsbehörde eingereicht wurden.
Das Unternehmen ist auch zuversichtlich, dass Privatanleger 2025 ein wichtiger Wachstumstreiber sein werden. Die Besitzquote soll im Jahresverlauf von 20-25% auf 30-35% steigen. Großbritannien liegt mit einer Besitzquote von rund 8% noch hinter vielen anderen europäischen Märkten, verzeichnet aber eine derschnellsten Wachstumsraten bei der Adoption durch Privatanleger.







