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Europäische Aufsicht strebt glaubwürdiges ESG-ETF-Label an

EU-Umweltzeichen für grüne Produkte zeigt wenig Fortschritt

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Die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) verstärkt ihre Bemühungen um ein glaubwürdiges Label für nachhaltige Fonds. Ziel ist die Bekämpfung von Greenwashing.

Die europäische Finanzaufsicht sieht Bedarf für ein Regelwerk mit robusten, gemeinsamen Kriterien. Dieses soll die Offenlegungsverordnung für nachhaltige Finanzierungen (SFDR) ergänzen. Asset Manager nutzen die SFDR bereits als Marketinginstrument.

Das EU-Umweltzeichen (Ecolabel) soll Anleger vor Greenwashing schützen. Bislang zeigt es jedoch wenig Wirkung. Nur 0,5 %nur 0,5%, also 16 Fonds, erfüllen die Mindestanforderungen der EU-Taxonomie für Nachhaltigkeit.

Natasha Cazenave, Exekutivdirektorin der ESMA, erklärte in Amsterdam: „Dieses Projekt hat bisher wenig Fortschritte gemacht. Dies liegt wohl an den ambitionierten Kriterien."

„Dennoch glauben wir, dass Labels für nachhaltige Finanzprodukte ein nützliches Werkzeug sind. Sie leiten Ressourcen um, um den notwendigen Wandel unserer Volkswirtschaften zu finanzieren. Dies zeigt sich daran, dass der Markt Artikel 8 und Artikel 9 der SFDR als Marketinglabel nutzt."

Es gibt weiterhin Meinungsverschiedenheiten über die Strenge der Ecolabel-Anforderungen. Die Aufsicht muss einen Mittelweg finden. Sie muss glaubwürdige Bewertungen sicherstellen und gleichzeitig die Zahl der Fonds erhöhen, die das Label mit abgeschwächten Kennzahlen nutzen.

Die Aufsichtsbehörde hat bereits angedeutet, eine Version des Labels für private Finanzprodukte zu starten.

Cazenave kündigte weitere Labels an, die noch in diesem Jahr eingeführt werden sollen. Dazu gehört ein Label für grüne Anleihen, das einen freiwilligen Standard gemäß der EU-Taxonomie festlegt.

Im Rahmen des Labels müssten Anleiheinformationen von einer Drittpartei überprüft werden, wahrscheinlich von der ESMA.

Zudem wird die ESMA Ende Mai einen Fortschrittsbericht zur Analyse von Greenwashing-Fällen veröffentlichen. Der endgültige Bericht wird im Mai 2024 erwartet.

Die Regulierung nachhaltiger Finanzen in Europa steht in diesem Jahr vor bedeutenden Änderungen. Die Aufsichtsbehörden prüfenPrüfung zentrale Elemente der SFDR. Eine umfassendere Überprüfung der Verordnung wird ebenfalls erwartet.

Die Europäische Kommission hat im vergangenen Monat ihrelange erwartete Klarstellung zur SFDR veröffentlicht. Dies könnte dazu führen, dass Asset Manager ihre Artikel-8-Produkte zu Artikel-9-Produkten aufwerten.

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