Die Luxemburger Finanzaufsicht CSSF lockert die Transparenzvorschriften für aktive ETFs. Manager dürfen künftig Anteilsbestände mit einem Monat Verzögerung veröffentlichen.
Ziel ist es, aktive ETFs in Luxemburg anzusiedeln. Die Commission de Surveillance du Secteur Financier (CSSF) erklärt in aktualisierten FAQs: „Aktiv gemanagte UCITS-ETFs sollten die vollständigen Portfoliobestände… mindestens monatlich mit einer maximalen Verzögerung von einem Monat veröffentlichen.“
Aktive Manager müssen die gewählte Frequenz der Portfolioveröffentlichung begründen. Sie dürfen jedoch „die Notwendigkeit des Schutzes von Geschäftsgeheimnissen berücksichtigen“.
Viele aktive Fondsmanager zögernwegen der Transparenzanforderungenmit der Auflage von ETFs. Die Lockerung der Aufsicht ist ein klarer Versuch, im Rennen um Europas führenden Standort für aktive ETFs die Nase vorn zu haben.
Damit verfolgt die CSSF einen anderen Ansatz als die irische Zentralbank (CBI). Die CBI verlangt weiterhin die tägliche Veröffentlichung von Portfoliobeständen.
Die irische Aufsicht könnte ihre Transparenzregeln jedoch bald überprüfen. CBI-Vizechefin Derville Rowland sagte im Oktober, die Zentralbank erkenne die Bedeutung des Schutzes von geistigem Eigentum für die weitere Innovation bei aktiven ETFs an.
„Als führender ETF-Standort in Europa ist die Zentralbank offen für Gespräche mit der Industrie. Ziel ist ein verhältnismäßiger und effektiver Ansatz für verschiedene Modelle der Portfoliotransparenz in unserem heimischen Rahmen“, so Rowland.
„Wahrscheinlich werden wir uns auf einen prinzipienbasierten Ansatz einigen, anstatt uns auf ein bestimmtes Modell zu konzentrieren.“
Die beiden Aufsichtsbehörden lieferten sich in den letzten Monateneinen Wettlaufum aktive ETFs. Die CBI dürfte sich der Haltung der CSSF beimEinsatzdes UCITS-ETF-Identifikators auf Fondsklassenebene bestehender Publikumsfonds annähern.
Dies macht es für aktive Manager, die in den ETF-Markt eintreten wollen, „realistischer“. Sie können börsengehandelte Anteilsklassen bestehender Publikumsfonds auflegen und müssen keine separate Plattform für ihr ETF-Angebot aufbauen.
Vergangene Woche erhieltenaktive Managereinen weiteren Schub aus Luxemburg. Das Parlament befürwortete eine Befreiung von derZeichnungssteuer
für aktive ETFs. Damit werden sie steuerlich passiven Fonds gleichgestellt.
Jean-Marc Goy, Vorsitzender der Association of the Luxembourg Fund Industry (ALFI), kommentierte: „Das neue Transparenz- und Steuersystem für in Luxemburg ansässige ETFs bietet Vermögensverwaltern einen einzigartig attraktiven Rahmen in Europa.




